Anti-Fracking Plakat und offener Brief an Regierung und Parlament

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Die Tagungsteilnehmer des Bundestreffens in Bielefeld
des Zusammenschlusses „Gegen Gasbohren“ am 22.u.23.08.2015
Offener Brief                     den 06.09.2015
an die Umweltministerin Frau Barbara Hendricks,
den Wirtschaftsminister Herrn Sigmar Gabriel
und an die Abgeordneten des 18. Deutschen Bundestages
Betreff:
– Rechtsänderungspaket zur Zulassung von Fracking stoppen
– Bundesberggesetz ergänzen mit ausnahmslosem Fracking-Verbot
– Verbot für die Verpressung von Lagerstättenwasser und Flowback
Sehr geehrte Frau Ministerin Hendricks, sehr geehrter Herr Minister Gabriel,
sehr geehrte Abgeordnete,
eine breite Gemeinschaft aus Bürgerinitiativen und Umweltverbänden, aus Wirtschaftsunter-
nehmen und Erzeugerbranchen mit Abhängigkeit von sauberem Grundwasser, aus kommunalen Wasserversorgern und Kommunen sowie aus Gewerkschaftsverbänden und kirchlichen Organisationen hat sich in der jüngeren Vergangenheit unmissverständlich gegen die Einführung
der Fracking-Förderung zur Produktion von Erdöl und Erdgas in Deutschland positioniert. Sie alle
eint die Sorge um die Gesundheit der Menschen in den Fördergebieten, um die Erhaltung unseres
Grundwassers und die negativen Auswirkungen einer Energiegewinnung, die wider besseres
Wissen auf fossile Energieträger setzt.
Hunderttausende Menschen haben sich in über 300 Unterstützer-Organisationen zusammen-
geschlossen und die „Korbacher Resolution“ gegen jegliches Fracking in Deutschland
unterzeichnet. 2.500 Gemeinden in Deutschland haben sich für „frackingfrei“ erklärt, darunter auch die Städte Düsseldorf, Koblenz und Kleve. Zwei Drittel aller Bundesbürger sprechen sich mehreren Umfragen zufolge gegen die Einführung der Frackingförderung in Deutschland aus.
Die möglichen Risiken für Mensch, Natur und Immobilien durch die Förderung von Kohlenwasserstoffen, egal ob mit oder ohne den Einsatz der Fracking-Technik wie

– Trinkwassergefährdung
– Schadstoffbelastung von Luft und Boden
– hierdurch bedingte Erkrankungen bis hin zu Krebserkrankungen, wie sie vielfältig in den
USA belegt sind
– Auslösung von Erdbeben
– Flächenzerstörung durch Industrialisierung der Landschaft
sind im Zuge der Diskussionen immer wieder benannt worden, finden aber in dem Rechtsänderungspaket nur unzureichend Berücksichtigung.
Darüber hinaus sind die Konsequenzen wirtschaftlicher Natur: In den Unternehmen und in den Verbänden der Getränke- und Nahrungsmittelindustrien sowie des Agrarbereiches mit einem jährlichen Gesamtumsatz von 100 Mrd. EUR sind rund 700.000 Beschäftigte tätig, deren Arbeitsplätze bedroht wären.
Damit der Schutz von Mensch und Umwelt im Sinne heutiger und zukünftiger Generationen zu seinem Recht kommt, sind Sie als Volksvertreter jetzt gefragt. Stoppen Sie das Rechtsände-
rungspaket zur Zulassung von Fracking und schreiben Sie im Bundesberggesetz ein
ausnahmsloses Verbot aller Formen des Fracking fest sowie ein Verbot der unterirdischen
Entsorgung von Lagerstättenwasser und Flowback.

Seite 2 zum Offenen Brief an Minister und Abgeordnete
vom 06.09.2015
Verhängen Sie für den Übergang, bis zum Inkrafttreten der Änderungen im Bundesberggesetz, ein sofortiges Moratorium auf Fracking und die unterirdische „Entsorgung“ von Lagerstättenwasser und Flowback.
Stellen Sie die erste Weiche für eine zukunftsfähige Energieversorgung, zeigen Sie, dass Ihnen die formulierten Klimaziele, Begrenzung des Temperaturanstieges auf max. 2° Celsius, zu der sich Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen des G7-Gipfels in Ellmau bekannt hat, ernst sind.
Lassen Sie es nicht zu, dass hier ein Regelungswerk verabschiedet wird, das den kurzzeitigen
wirtschaftlichen Profit eines Wirtschaftsbereiches begünstigt, welcher vor dem Hintergrund der notwendigen Energiewende keine Zukunft mehr hat, die Risiken dieses Handelns aber über viele Generationen vergesellschaftet.
Mit freundlichen Grüßen.
im Auftrag: Volker Fritz
für die Tagungsteilnehmer des Bundestreffens
Liste der Initiativen des Treffens:
IG Hamminkeln gegen Gasbohren/Niederrhein

 

 

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