Dicht an der Grenze zum Landkreis Lüchow-Dannenberg sind vom Nachfolger der GDF-Suez, dem Unternehmen Engie, Arbeiten an der Gasbohrstelle “Salzwedel 69” vorgesehen. Dabei soll unter anderem Gas abgefackelt werden – knapp 200 Meter neben einem Vogelschutzgebiet an der Landkreisgrenze bei Wustrow.
In dem Gas, das offen verbrannt werden soll, befinden sich jede Menge Giftstoffe, wie Quecksilber, Arsen, Cadmium, Blei, Chrom sowie hochgradig radioaktive Stoffe. Diese haben im Laufe der Zeit die Förderrohre zugesetzt, so dass diese nun gereinigt werden sollen.
Gefährdet sind Brutplätze in der unmittelbaren Nähe des Sondenplatzes vorn Kranich, Rohrweihe, Mittelspecht und Schwarzstorch. Auch Seeadler könnten massiv gefährdet sein.
Die AG Fracking kritisiert in einer Presseerklärung vom 17. 4. 2017
, “Nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BimSchG) sind für Freiförder- und Abfackelanlagen, die weniger als ein Jahr betrieben werden, keine Genehmigungen erforderlich. Der Wortlaut der einzuhaltenden immissionsschutzrechtlichen Anforderungen nach § 22 BimSchG, liest sich dabei wie ein Freifahrtsschein. Die toleranten Vorschriften: ‘1. Verhinderung schädlicher Umwelteinwirkungen, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind und
2. Beschränkung der nach dem Stand der Technik unvermeidbaren schädlichen Umwelteinwirkungen auf ein Mindestmaß’. Umwelteinwirkungen sind also unvermeidbar, aber nicht genehmigungspflichtig?”
In einem Bericht der Salzwedeler “Volksstimme” vom 18.4.2017 befürchtet auch der BUND Massive Beeinträchtigungen streng geschützter Vogelarten. „Dieser Bereich des Stadtforstes Salzwedel, unmittelbar am Grünen Band gelegen, weist landesweit eine der höchsten Brutdichten des Kranichs auf und besitzt damit eine überregionale Bedeutung“
, so Dieter Leupolds vom BUND Sachsen-Anhalt und Projektleiter Grünes Band, und sieht „offensichtlich grundlegende Missachtung nationaler und europäischer Rechtsstandards“.