Presseerklärung der BI-AG Fracking zur Erklärung von Bundesumweltministerin Hendricks
Erdgassuche in einer 100% Regenerativ-Energieregion widersinnig
Bundesumweltminsterium und Umweltbundesamt forderten diese Woche gemeinsam, dass
Deutschland angesichts der globalen Begrenztheit natürlicher Ressourcen seinen Verbrauch
eindämmen sollten. In einer Presseerklärung betonte Bundesumweltministerin Hendricks, „mit weniger Rohstoffeinsatz und weniger Eingriffen in die Natur mehr Wohlstand zu erreichen“, und UBA-Präsidentin Kratzberger ergänzte, ein modernes Industrieland sollte „alles daran setzen, unseren Rohstoffverbrauch absolut zu senken“.
Diesem hehren Ziel stehen die derzeitigen Bemühungen der Bundesregierung entgegen, die bei der Vorbereitung eines Gesetzes zum „Fracking“ genau entgegengesetzte Bedingungen zugunsten der Industrie festschreiben will , befürchtet die Anti-Fracking-AG der BI Lüchow-Dannenberg. „In den Jahrzehnten der Auseinandersetzung um die Atomanlagen haben die Menschen hier das Wendland zur 100%-Regenerativ-Region gemacht. Mit erteilen von Aufsuchungserlaubnissen für große Teile des Landkreises durch das Landesbergamt (LBEG) wird dieser Erfolg direkt ad absurdum geführt“, kommentiert die AG Fracking.
Fracking stehe für immer mehr Verbrauch klimaschädigender Kohlenwasserstoffe, möglicher
Verseuchung der Umwelt durch hochgiftigen Lagerstättenwassers sowie der Gefährdung der beim Gasbohren durchstoßenen Grundwasserschichten.
Exxon-Mobil-Europachef Gernot Kalkoffen machte in einem Interview der „taz“ (7. 11. 2014) deutlich, worin seine Ziele hinsichtlich der Einflussnahme auf den Gesetzgeber gerichtet sind, will verhindern, dass es zu viele Ausschlussgebiete, in denen nicht gefrackt werden darf, geben soll. Und dafür sorgen, dass ab dem Jahr 2021 ohne Einschränkungen gefrackt werden darf.
Das Eckpunkte-Papier der Bundesregierung vom Juli 2014 will in vorauseilendem Gehorsam
‘konventionelles Fracking’, wie es hier eingesetzt würde, weiterhin erlauben, resümmiert die AG Fracking.
„Eine Erdgassuche in der 100%-Regenerativ-Energieregion ist absolut widersinnig“, stellt die AG Fracking heraus. „Wenn sich wie im „taz“-Interview für Kalkoffen die Frage so konkret noch nicht gestellt hat, ob wegen der großen Proteste viele Menschen Benzin und Heizöl nicht mehr bei der deutschen Marke ‘Esso’ kaufen würden, sollte er dies alsbald tun“.
Denn: „Nicht nur die Menschen hier im Wendland werden es nicht zulassen, dass die ‘Grundlage für das Leben auf der Erde wie Trinkwasser und fruchtbares Land’, so UBA-Präsidentin Kratzberger, zugunsten kurzfristiger Profite großer Konzerne auf Dauer zu schädigen“.
Weltweit werden heutzutage doppelt so viele Rohstoffe verbraucht, wie vor 30 Jahren, „Wir sind seit Jahrzehnten im Widerstand. Und wir werden unsere Erfahrungen gegen diese Entwicklung einzusetzen wissen“.