Washington (energate) – Bei der Schiefergasförderung in den USA gelangt deutlich mehr Methan in die Atmosphäre als bislang angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Methanemissionen der US-amerikanischen Öl- und Gaslieferkette bewertet hat. An der Studie haben US-Wissenschaftler aus insgesamt 16 Forschungseinrichtungen gearbeitet, darunter die Universitäten Stanford, Princeton und Harvard. Demnach entweichen bei der Produktion von Erdgas und Erdöl 60 Prozent mehr Methan, als die US-amerikanische Umweltschutzbehörde EPA bislang angenommen hatte.
Fracking verursacht Methanentweichung
Eine wesentliche Rolle spielt der Einsatz der Fracking-Methode, bei der das geförderte Erdgas nicht komplett aufgefangen wird. Diese Werte wirken sich auf die Klimabilanz von verflüssigtem Erdgas (LNG) aus, das die USA auch nach Europa exportieren. Selbst im Vergleich mit der Kohle sehe die LNG-Klimabilanz nicht mehr positiv aus. Die Methanemissionen untergraben den potenziellen Klimaschutzvorteil durch die Umstellung von Kohle auf Erdgas
, so die Studienautoren. Sie empfehlen eine bessere Überwachung der Erdgasförderung sowie den Einsatz von zusätzlichen technischen Mitteln
, um das Entweichen von großen Methanmengen zu vermeiden. Diese summieren sich momentan auf 2,3 Prozent der gesamten US-Gasproduktion.
In den kommenden Jahren erwarten die Gasmarktexperten, dass die LNG-Nachfrage aus Europa und Asien deutlich zulegen wird. 2017 erreichte sie ein Volumen von 1,08 Mrd. Kubikmeter pro Tag und lag damit zehn Prozent höher als im Jahr 2016. Vor allem Australien und die USA haben im vergangenen Jahr ihre Ausfuhren erhöht. Sie stiegen zusammengerechnet um 76,5 Mio. Kubikmeter am Tag (energate berichtete). /am
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